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"Kalte Krieger" plädieren für atomwaffenfreie Welt

Artikel im Wall St. Journal

Henry Kissinger, William Perry, Sam Nunn und George Schultz haben am 15. Januar 2008 erneut im Wall St. Journal einen Meinungsartikel veröffentlicht, in dem sie für eine atomwaffenfreie Welt plädieren. Aufbauend auf dem Artikel von Januar 2007 nennt die Gruppe zusätzlich namhafte Persönlichkeiten in der US-amerikanischen politischen Klasse, die diese Vision mit ihnen teilen. Die meisten davon sind ehemalige Außenminister oder Verteidigungsminister, z.B. Madeleine Albright, Colin Powell und Robert McNamara.

Die Gruppe hat im Oktober 2007 politische „Veteranen“ der letzten sechs US-Regierungen im Hoover Institut zusammen gerufen. Mit ihnen wurde die Wichtigkeit der Vision einer atomwaffenfreien Welt als Leitbild für die Einstellung zur Atomwaffenpolitik diskutiert. Eine Reihe von konkreten Schritten soll die Welt von der Kante des nuklearen Abgrunds zurückholen. Unter anderem wurde vorschlagen, dass die Warnzeiten und der Entscheidungszeitraum bei einem vermuteten nuklearen Angriff verlängert werden müssten, um einen durch Fehlalarm ausgelösten Atomkrieg zu verhindern. Alle Pläne für Massivangriffe aus dem Kalten Krieg sollen als Einsatzmöglichkeit nicht mehr gelten und darüber hinaus sollte man sich von „gegenseitiger gesicherter Vernichtung“ (MAD) als Politik verabschieden. Sie schlagen auch vor, dass die NATO und Russland über ihre taktischen Atomwaffen reden und eventuell eliminieren. Ein Schlüsselaufgabe ist die Bildung eines politischen Willens, um einen Konsens über Prioritäten für eine atomwaffenfreie Welt als „praktisches Unternehmen“ herzustellen. Die norwegische Regierung lädt zu diesem Zweck zu einer Konferenz im Februar 2008 ein.

Eine Liste der TeilnehmerInnen der Konferenz im Hoover-Institut wurde unter dem Artikel als Unterstützer der Erklärung aufgelistet. Henry Rowen, ehem. Stellvertretender Minister für Verteidigung von 1989 bis 1991, veröffentlichte selbst einen Artikel zwei Tage später, in dem er sich gegen den Vorschlag der nuklearen Brennstoffgarantien ausspricht. Er argumentiert, dass die Lieferung von nuklearen Materialien zur Verbreitung von Atomwaffen führt.

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