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Jeder kann einen Beitrag leisten

Mediziner warnt vor Atomwaffen

Die von Medizinern gegründete Initiative ICAN (International Campaign toAbolish Nuclear Weapons) verfolgt das Ziel, Atomwaffen weltweit abzuschaffen. In seinem Vortrag im Fachbereich Medizin klärte der Australier Dr. Bill Williams von ICAN über die Gefahren auf und warb für ein Engagement im globalen Netzwerk für die Abrüstung.

Es sei naiv, anzunehmen, dass Atomwaffen uns schützen können, so Williams. Denn ihr Einsatz, ob zu Verteidigungs- oder Angriffszwecken, ziehe Folgen nach sich, die ein Leben auf der Erde nicht mehr zuließen. Williams nannte hier den "Umbrella-Effekt", den Schirmeffekt. Für Jahre sei die Sonne nach dem radioaktiven "Fall-Out" nicht in der Lage, zur Erde durchzudringen. Als eine der Konsequenzen würde die Nahrungskette schließlich vollständig zusammenbrechen. Nicht minder naiv sei es, darauf zu vertrauen, dass Nuklearwaffen niemals eingesetzt würden. Deshalb will sich die Kampagne für eine Nuklearwaffenkonvention einsetzen, und jeder könne einen Beitrag leisten. "Klärt eure Freunde und Bekannten auf", forderte der Allgemeinmediziner die Studenten auf. Es bedürfe eines starken Netzwerks, um Impulse in Richtung der Politik zu setzen. "Es lässt sich erreichen", zeigte sich Williams optimistisch, "was bislang fehlt, ist der politische Wille."

Auch warnte der Mediziner, der in Australien als Vizepräsident der Medizinischen Vereinigung zur Kriegsprävention (MAPW) fungiert, vor den Folgen des vordergründig lukrativen Uranabbaus. "Die Nahrungskette wird bei der Uranförderung vergiftet", unterstrich Williams. Bei der Gewinnung der radioaktiven Substanz, die zur Herstellung von Kernbrennstäben genutzt wird, komme es in jedem Fall zu Umweltbelastungen. Demgemäß sei Nuklearenergie
alles andere als die "saubere Lösung". Auch das Argument pro Kernenergie, dass sie unschlagbar billig wäre, sei falsch. Wie der Allgemeinmediziner erklärte, ließen sich die gigantischen Kernkraftwerke nur mittels
Steuergeldern bauen.

Quelle: main-rheiner.de

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